Domains – Das ultimative Wissen für 2022! Plus vieler Tipps zur Auswahl!

In diesem Beitrag möchte ich Dir alles Wichtige rund um die Domain erklären. Dazu gehe ich auf den Aufbau, die einzelnen Bestandteile und die unterschiedlichen Arten der Domains ein. Ich erkläre, warum du kein ä, ö, ü oder ß in deiner Domain haben solltest. Gehe der Frage nach, ob du einen Bindestrich nutzen kannst/solltest und ob du Keywords in die Domain einbringen solltest. Zudem, wann du eine .de und wann eine .com Endung wählen solltest. Welche Beschränkungen es gibt und schlussendlich, wo und wie du dir deine Wunsch-Domain sichern kannst.


Was ist eine Domain?

Eine Domain ist nichts anderes als die Adresse einer Internetseite wie z.B. “www.blograusch.de”.

Die eigentliche Adresse deiner Website ist aber nicht die Domain, sondern eine IP-Adresse (IP = Internet Protocol). Da die IP-Adresse aber nur aus Zahlenkombinationen mit Trennpunkten (z.B. 123.4.5.67) besteht und das im täglichen Leben nicht wirklich gut handhabbar ist, werden eben Domains genutzt. Domains sind durch ihre freie Gestaltung (Worte, Zahlen und Zeichen) aussagekräftiger und leichter zu merken.

Die Domain ist somit eine übersetzte IP-Adresse. Als Übersetzer fungiert dabei das sog. Domain-Name System (kurz DNS).

Aufbau einer Domain

Eine Domain hat immer den gleichen Aufbau, der wie folgt aussieht “https://www.domainname.de”.

Das “http://” oder “https://” vor dem “www”, gibt das Kommunikationsprotokoll der Datenübertragung zwischen Webserver und Webbrowser an, es steht als Abkürzung für „Hypertext Transfer Protocol (Secure)“.

Nehmen wir mal das Beispiel “www.blograusch.de”. Dort sehen wir, dass die eigentliche Domain aus drei Teilen besteht, dem “www” (als Third Level Domain), dem “blograusch” (als Second Level Domain) und dem “de” (als Top Level Domain).

Alle drei Namensbestandteile (sog. Labels) werden durch einen Punkt voneinander getrennt.

Man liest eine solche Domain grundsätzlich von hinten nach vorne (oder von rechts nach links). Parallel zu dieser Betrachtungsweise werden daher die Domainbestandteile folglich auch Top Level Domain, Second Level Domain und Third Level Domain genannt.

Darstellung der einzelnen Elemente einer URL / Domain
Elemente einer URL

Top Level Domain (TLD)

Die Endung, in unserem Beispiel die Adress-Endung “.de”, ist die sogenannte Top-Level Domain (kurz TLD). Diese ist die höchste Hierarchiestufe einer Internetadresse.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Arten von TLDs:

  • Länderspezifische Top Level Domains (ccTLDs = country code Top Level Domains)
  • Generische Top Level Domains (gTLDs = generic Top Level Domains)

Eine übersichtliche alphabetische Auflistung aller ccTLDs und gTLDs inklusive der jeweiligen Registrierungsstellen und deren Kontaktdaten findest du bei der IANA.

Länderspezifische Top Level Domain (ccTLD)

Länderspezifische Top Level Domains sind z.B. die .de, .us, .uk, .ch, …
Bei den länderspezifischen Top Level Domains wird für jedes Land ein Zwei-Buchstaben-Code verwendet, der in einem ISO-Standard festgelegt wurde, z.B. “de” für Deutschland.
Derzeit existieren um die 250 verschiedene länderspezifischen Top-Level Domains. Die übergeordnete weltweite Verwaltung dieser länderspezifischen Top-Level Domains erfolgt durch die IANA. Die jeweilige Anmeldung einer solchen Domain erfolgt allerdings lokal durch die in den jeweiligen Ländern sitzenden Registrierungsstellen.

Generische Top Level Domain (gTLD)

Gnerische Top Level Domains sind z.B. die .com, .net, .biz, .org, .consulting, …
Die generischen (eine Gattung beschreibenden) TLDs haben grundsätzlich keinen Bezug auf einen geografischen, länderbezogenen Kontext wie die ccTLDs.
Unter diesen generischen TLDs findest du alle möglichen Themenbegriffe, auch Endung mit Bezug auf Sportarten (z.B. .tennis, .golf), geografischen Regionen (z.B. .eu, .asia), Städten (z.B. .cologne, .hamburg) als auch ausgefallenere Endungen wie z.B. .guru. Auch einige große Unternehmen haben bereits ihre eigene TLD registriert (z.B. .goodyear, .homedepot).

Die in Deutschland meistgenutzten TLDs

Im Folgenden werde ich auf die zwei meistgenutzten TLDs in Deutschland eingehen, die wahrscheinlich auch für dich am ehesten in Frage kommen, die .de und die .com.

.de

Die in Deutschland geläufigste Top Level Domain ist die “.de”.
Diese “.de” Domains werden in Deutschland von einer zentralen Registrierungsstelle in Frankfurt am Main, der DENIC eG verwaltet. Zurzeit sind hier etwa 16 Millionen Domains registriert und monatlich kommt eine sechsstellige Zahl an neuen Domains hinzu (Stand Oktober 2020, Quelle: www.denic.de).
Die Vergabe erfolgt nach dem Prioritätsprinzip, wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Wichtig:
Die DENIC prüft nur, ob die gewünschte Domain bereits vergeben oder noch frei ist. Sie prüft NICHT, ob Marken- oder Namensrechte Dritter durch diese Domain verletzt werden. Daher solltest du eine Markenrechtsverletzung durch deine Domain verhindern, indem du eine Markenrecherche durchführst.

Ob die von dir gewünschte Domain noch verfügbar ist, kannst du auf der Startseite der DENIC ermitteln.
Für die deutsche “.de” Domain gibt es nur wenige Beschränkungen. So gibt es z.B. keine zahlenmäßige Beschränkung, d.h. wie viele Domains eine Person registrieren darf. Dieses „schrankenlose“ System hat neben anderen Faktoren dazu geführt, dass sich die .de Domain, obwohl sie eine länderbezogene TLD ist, im weltweiten Ranking unter den ersten 3 der meistgenutzten Domainendungen befindet.

.com

Die weltweit meistgenutzte Top Level Domain ist die “.com”. Auf diese TLD fallen rund 153 Millionen registrierte Domains (Stand Februar 2021, Quelle: www.verisign.com).
Die .com Top Level Domain wird durch die Vergabestelle Verisign Inc. mit Sitz in Virginia, USA, verwaltet.
Hast du Ambitionen, dass deine Internetseite eine internationale Zielgruppe erreichen soll und auch insbesondere den englischsprachigen Raum, ist die .com Endung die beste Wahl. Diese Endung wird daher auch von vielen größeren deutschen Unternehmen genutzt.

Ob die von dir gewünschte .com Domain noch verfügbar ist, kannst du auf der Internetseite der Verisign ermitteln.
In dieser Datenbank kannst du ebenso nach bereits registrierten .net, .name, .cc, .tv and .edu und ein paar weiteren Internationalized Domain Name (IDN) Domains suchen.

Welche Top Level Domain (TLD) soll ich nehmen?

Von der Nutzung der neuen gTLDs wie .guru, .club und Co., rate ich dir zurzeit noch ab.
Diese neuen gTLDs haben (noch) ein schlechteres Ranking als die „altbewährten“ Domainendungen wie .com oder .de. Zudem kann, je nach Zielgruppe, die Leserschaft deines Blogs diese Endung als “unseriös” ansehen, und sei es einfach aus dem Grunde, dass sie diese Endung schlichtweg nicht kennt.

Daher rate ich dir für die Wahl deiner TLD eine ccTLD zu wählen, in dessen Land sich deine meisten Seitenbesucher/Leser befinden.
Das heißt, wenn deine meisten Seitenbesucher aus Deutschland kommen, solltest du auch eine .de Endung wählen.
Der Grund liegt vor allem darin, dass Google die .de Endungen für den deutschen Markt favorisiert. Das heißt, wenn z.B. ein deutscher Internetnutzer bei Google einen Suchbegriff eingibt, werden die .de Endungen gegenüber den anderen Endungen wie .com höher gerankt. Du kannst dies auch selbst überprüfen. Dazu musst du nur die Seite www.google.com (nicht .de!) aufrufen, die Sprachauswahl „English“ aktiv setzen und einen Suchbegriff eingeben. Du wirst feststellen, dass plötzlich Internetseiten mit der Endung .com vorgeschlagen werden.

Willst du international starten, solltest du die .com Endung wählen, da ansonsten die länderbezogene Endung wie .de dir international ein schlechteres Suchergebnis bescheren kann.

Falls du im späteren Verlauf deine Internetseite auch noch international ausrollen willst, kannst du dir ja schon mal vorab auch die entsprechende .com Domain sichern. Aber auch wenn du dies nicht vorhast, empfehle ich dir trotzdem, die .com Domain auch immer neben der .de zu sichern. Viele Internetnutzer geben Domains direkt ein und setzen dann oft das .com dahinter statt des .de. Somit kannst du durch eine einfache Umleitung diese Internetnutzer direkt auf deine .de umleiten.

Um nur eine Domain zu sichern kannst du z.B. den kostengünstigen aber sehr guten deutschen Anbieter Domain Offensive* nutzen. In einem separaten Beitrag findest du eine Anleitung wie du eine solche Domain ohne Webhosting bestellst. Wenn du diese Domain dann später auch nutzen möchtest, dann musst musst du diese Domain mit deinem Webhosting verbinden.


Second Level Domain (Domain)

Die Second Level Domain (meist nur kurz Domain genannt) ist die eigentliche Adresse, die Personen sich merken (natürlich in Verbindung mit der entsprechenden TLD-Endung). Dieser Teil der Domainadresse ist auch wichtig für das SEO und die Auswahl des Lesers unter den gefundenen Suchergebnissen in den SERPs (Search Engine Result Pages).

Darstellung der einzelnen Elemente einer URL - Second Level Domain
Elemente einer URL

Einschränkungen

Für die Second Level Domain gibt es meist nur wenige „technische“ Einschränkungen.

Die .de Domain darf nur aus Zahlen (0 – 9), lateinischen Buchstaben (A – Z, und weitere im Anhang der Domainrichtlinie genannte Buchstaben) und dem Zeichen “-“ (Bindestrich) bestehen.
Zudem muss die .de Domain mit einer Zahl oder einem Buchstaben beginnen und auch enden.
Die Groß-/Kleinschreibung wird nicht unterschieden, ist somit auch nicht relevant.
Die Mindestlänge der Domain bestimmt sich nach der gewählten TLD, da diese je nach TLD unterschiedlich ist (z.B. 1 bei .de und 3 bei .at und 2 bei .com und .eu).
Seit 2009 ist es erst möglich für die .de Domain ein- und zweistellige Domains zu registrieren.
Die Höchstlänge beträgt bei der .de 63 Zeichen.

Bindestrich(e) nutzen – ja oder nein?

Manche Domains bestehen aus mehreren Begriffen. Willst du auch mehrere Begriffe (vielleicht sogar Keywords) in deine Domain unterbringen, wird sich dir die Frage stellen, soll ich die Domain mit oder ohne Bindestriche ausführen?
Grundsätzlich ist es für das SEO nicht relevant, es ist eher relevant für die Lesbarkeit deiner Domain.
Es gibt jedoch länderspezifische Unterschiede.

In Deutschland gibt es sehr viele Domains, bei denen die im Domainnamen enthaltenen Wörter mit Bindestrichen voneinander getrennt sind, z.B. www.dies-ist-ein-beispiel.de. Von dieser Art Domainnamen gibt es mittlerweile einige (mehr als 50 % der deutschen Domainnamen). Dies rührt wahrscheinlich meist aus dem Umstand, dass man mehr Keywords in die Domain integrieren will und diese wegen der besseren Unterscheidbarkeit/Lesbarkeit nicht als ein Wort darstellen möchte.

In den USA ist dies allerdings genau andersherum, dort gibt es so gut wie keine Domains in deren Namen die einzelnen Wörter durch Bindestriche voneinander getrennt sind (weniger als 5 % haben einen Bindestrich). Ich habe dies auch selbst bei meinen Domainnamen-Suchen bemerkt. Viele .com Domains sind ohne Bindestriche, selbst wenn dort 3 oder mehr Worte in der Domain inkludiert werden, wird die Domain als ein Wort, ohne Bindestriche geschrieben.

Entscheide daher je nach der von dir benutzen TLD, ob du Bindestriche einbaust oder nicht. Bei der .de ist es reine Geschmackssache, bei der .com solltest du die Bindestriche definitiv weglassen.
Egal wie du dich entscheidest, solltest du dir aber auch beide Schreibweisen als Domain sichern und die andere Schreibweise auf deine Haupt-Domain umlenken.

Keywords einbauen

Eine umfangreiche Untersuchung durch Verisign, der Vergabestelle für .com Top Level Domains, aus dem Jahre 2015 ergab, dass Personen, die im Internet etwas suchen, mit der doppelten Wahrscheinlichkeit eine von der Suchmaschine gefundene Internetseite anklicken, die mindestens ein Keyword (Schlüsselbegriff) der Suchanfrage in ihrer Domainadresse haben.
Daher sollte man stark überlegen, ob nicht mindestens der Hauptbegriff, der das Produkt des Blogs beschreibt, auch in der Domain enthalten ist.

Ich empfehle dir daher grundsätzlich Keywords einzubauen, es ist aber kein Muss, denn es gibt viele erfolgreiche Blogs die zeigen, dass es auch ohne Keywords geht. Nichtsdestotrotz, eine Domain in der ein Keyword enthalten ist, lässt immer noch mehr Personen diese Domain anklicken als eine Domain die gar keinen Hinweis auf das Thema des Blogs enthält.

Noch idealer wäre natürlich, nur den Gattungsbegriff des Themas zu nutzen, welches du in deinem Blog behandelst (z.B. www.fahrrad.de). Diese Gattungsbegriffe sind jedoch (bis auf sehr wenige Ausnahmen) alle bereits genutzt oder zumindest registriert und du hast nur die Möglichkeit diese über einen Domain-Händler zu erwerben, was in der Regel aber sehr teuer sein kann, wenn sie denn überhaupt noch zu haben sind.

Umlaute (ä, ö, ü) und ß nutzen?

Bei den .com Domains sind Domainnamen mit Umlauten (ä, ö, ü) oder dem Schriftzeichen ß nicht möglich, da es diese in der englischen Sprache schlichtweg nicht gibt.

Bei den .de Domainnamen war die Nutzung dieser Schriftzeichen früher ebenso nicht möglich. Seit 2004 ist allerdings die Registrierung von .de Domains mit Umlauten (ä, ö, ü) und dem Schriftzeichen ß möglich. Es gibt aber mehrere praktische Gründe warum ich dir davon abrate, solche Zeichen in deiner Domain zu nutzen:

1. Tastaturlayouts

Die Eingabe dieser Zeichen ist für Nutzer anderer Länder mit anderen Tastaturlayouts (ohne Umlaute und ß) schwierig, denn diese können deinen Domainnamen evtl. nicht direkt eingeben und somit deine Website nicht durch einen Direktaufruf (IDN-Form) öffnen, sondern nur über die ASCII-Code (ACE-String) Eingabe des entsprechenden Zeichens. Dieses Vorgehen werden die meisten Seitenbesucher aber nicht kennen oder scheuen.
Wenn deine Webseite aber hauptsächlich für deutsche Seitenbesucher gedacht ist oder über Suchmaschinen gefunden werden soll, ist dieser Punkt für dich allerdings kein allzu großes Hindernis.

2. Suchmaschinen

Noch immer können nicht alle Suchmaschinen (auch wenn sie auf den neuesten Stand upgedatet sind!) diese Zeichen richtig in der Ergebnisliste der Suche anzeigen. Dort erscheint dann in dem gefundenen Link das Zeichen mit dem entsprechenden ASCII-/HTML-Code. Dies könnte vorsichtige Anwender von Suchmaschinen irritieren und evtl. abhalten, diesen Link anzuklicken.

3. E-Mail-Programme

Auch in einigen E-Mail-Programmen ist die Verwendung (insbesondere das Senden) eines solchen Zeichens in der E-Mail-Adresse nicht möglich. Somit könnte es sein, wenn du eine E-Mail-Adresse mit deiner Internetpräsenz verknüpfst, dass viele Kunden dich schlichtweg nicht per E-Mail erreichen können.

4. Top-Level-Domain

Möchtest du irgendwann deine bestehende Domain mit einer anderen Endung versehen oder ergänzen, ist bei manchen Top-Level-Domains (z.B. .shop und .store) eine Registrierung mit diesen Zeichen (ä, ö, ü, ß) nicht möglich. Diese werden als unzulässige Zeichen eingestuft und nicht akzeptiert. Das bedeutet, dass du Domains mit diesen Zeichen dort gar nicht registrieren kannst.

Am besten ist es daher immer noch, auf Umlaute (ä, ö, ü) und das ß in Domains zu verzichten.
Sind Umlaute in deinem Firmen- oder Produktnamen enthalten und du möchtest diese auch in deine Internetadresse einbringen, dann solltest du diese Zeichen in die alternative Schreibweise (ue statt ü, ae statt ä, oe statt ö, ss statt ß) umwandeln und dann diese Domain registrieren.

Allgemeine Ratschläge zur Second Level Domain

Die richtige Auswahl der Domain sollte gut überlegt sein. Grundsätzlich sollte die Domain nicht zu lang oder zu kompliziert sein, denn dann kann sie sich keiner mehr merken und/oder es kann zu Tippfehlern bei der Eingabe deiner Domain kommen. Wenn dein Domainname erklärt oder buchstabiert werden muss, ist sie auch nicht wirklich gut geeignet. Idealerweise gibt es für deine Domain nur eine Schreibweise, dann gibt es keine Missverständnisse. Grundsätzlich sollte auch hier der Grundsatz „Keep ist short and simple“ angewendet werden.

Ideen hast du vielleicht genug, wie du deine Internetseite gerne nennen möchtest. Das Problem ist dabei nur, dass wahrscheinlich die allermeisten deiner Ideen nicht mehr für die meistgenutzten Top-Level-Domains (TLDs) wie .de und .com verfügbar sind. Das könntest du durch die Nutzung einer der „neuen“ generischen Top-Level-Domains (gTLDs) umgehen. Dabei solltest du dir aber bewusst sein, dass es dann immer eine Verwechselungsgefahr gibt und die Nutzer immer noch eher ein .de oder .com eingeben. All das hängt aber auch stark von dem Ziel deiner Internetseite ab.

Willst du „nur“ eine reine Landing Page für Affiliate Marketing bauen, bei der wahrscheinlich niemand die Domain so in die Eingabezeile des Browsers eingibt, ist das Ganze eher zu vernachlässigen.
Ganz anders ist das aber, wenn du eine Seite für eine Unternehmen oder eine Marke aufbauen willst, dann werden vielleicht viele deine Domain direkt eingeben. Und dann solltest du definitiv eine freie Domain unter der .de oder .com nutzen.

Ich persönlich lege mir zur Domain-Suche eine Excel-Tabelle in Microsoft 365* an, in der ich alle Ideen eintrage und sie dann systematisch auf deren Verfügbarkeit prüfe. Dabei prüfe ich auch, ob sowohl die .de als auch die .com Endung frei ist und ob auch alternative Schreibweisen frei sind. Manchmal denkt man, man hat eine tolle freie Domain gefunden; wenn man dann aber alternative Schreibweisen eingibt, z.B. mit und ohne Bindestrich, dann merkt man, dass diese bereits registriert wurden und vielleicht den gleichen Themen Content beinhalten. Das solltest du dir allerdings sehr gut überlegen, ob du direkt eine solche Verwechselbarkeit eingehen willst. Ich rate dir dringend davon ab.

Daneben darfst du auch auf keinen Fall die Prüfung eventuell geschützter Marken- und Namensrechte außer Acht lassen! Eine gute Domain zu finden ist daher wirklich nicht leicht und wird dich sicher einige Zeit kosten.


Third Level Domain (Subdomain)

Die Third Level Domain wird meistens einfach kurz “Subdomain” genannt. Grundsätzlich wäre jede Domain-Ebene unter der Top Level Domain eine Subdomain, aber in der Praxis wird diese Bezeichnung nicht für die Second Level Domain genutzt, sondern nur für die Third Level Domain. Wenn keine Subdomain angelegt ist, steht üblicherweise das “www” als Platzhalter für die Subdomain.
Einen solche Subdomain ermöglicht eine logische Trennung innerhalb einer Domain, d.h., sie kann auch als eigener untergeordneter Webauftritt genutzt werden, z.B. für einen Shop.

Darstellung der einzelnen Elemente einer URL - Third Level Domain
Elemente einer URL

Natürlich kann eine solche Subdomain auch für Sprachversionen, verschiedene Unterproduktgruppen o.ä. verwendet werden. Ebenfalls kann eine solche Subdomain auch für eine physische Trennung genutzt werden, z.B. wenn ihr auf der Subdomain einen eigenen Mail-Server nutzen wollt.
Zudem können Subdomains auch als Testseiten genutzt werden, auf der du eine neue oder überarbeitete Internetseite testen kannst, bevor sie live geht. Subdomains sind damit sehr hilfreich für dein Internetprojekt.
Subdomains sind eigenständig zu verwalten und sorgen damit für eine klare Struktur auf deiner Internetseite. Die Subdomains lassen sich grundsätzlich auch per SSL absichern.

Google sieht jede Subdomain als eigenständige Internetseite und behandelt sie auch so. Ein Unterverzeichnis hingegen wird dagegen stets als ein Teil deiner Hauptseite/Domain angesehen.
Da eine Subdomain immer nur unter der Hauptdomain (Second Level Domain) zugänglich ist, brauchst du hier nicht prüfen, ob diese noch verfügbar ist, so wie du es bei der Second Level Domain machen musst.

Du kannst Subdomains auch als kurze URL für Landing-Pages nutzen, z.B. aktion.deinedomain.de. Dadurch vermeidest du lange URL-Ketten durch die Verlagerung in die Unterverzeichnisse, z.B. www.deinedomain.de/juni/aktion.
Solche Subdomain-URL werden auch gerne als Schnellzugriff-URL für das Affiliate-Marketing verwendet, dort gerne in Verbindung mit einer sehr kurzen Second Level Domain.
Nach Abschluss der beworbenen Aktion kannst du die dann ungenutzte Subdomain-Adresse auf deine Homepage umleiten, damit sie nicht ins Leere geht und den Besucher direkt auf deine Startseite lenkt.

www oder kein www?

Für deine Domain kannst du zwei Schreibarten wählen, https://www.deinedomain.de oder https://deinedomain.de.

Dies ist aber reine Geschmacksache und hat keine Auswirkung auf das SEO Ranking. Jedoch ist die „klassische“ Angabe des www noch immer das, was die meisten Menschen kennen und gewohnt sind. Auch wenn du deine Internetadresse offline angibst, ist es (noch) für viele Menschen klarer erkennbar, dass es sich um eine Internetseite handelt, wenn das www davorsteht, als wenn nur die Angabe “deinedomain.de” lautet.

Achte in deiner WordPress Installation jedoch immer darauf, dass du die von dir gewünschte Art der Domainschreibung direkt nach der WordPress Installation im WordPress Dashboard unter „Einstellungen“ und „Allgemein“ auch so hinterlegst. Ist die dort definierte Schreibweise anders als deine gewünschte Schreibweise, musst du dies dort ändern.


http:// oder https://

Wie bereits oben gesagt, gibt das http:// oder https:// vor dem www das Kommunikationsprotokoll der Datenübertragung zwischen Webserver und Webbrowser an. Das http:// steht dabei für die Abkürzung von „Hypertext Transfer Protocol“.

Das https:// („s“ steht für „Secure“) steht für eine sichere Übertragung, bei der die Daten zwischen dem Browser und dem Webserver verschlüsselt übertragen werden. Diese Verschlüsselung kannst du durch die Aktivierung eines Zertifikats (meist ein SSL-Zertifikat) bei deinem Webhoster aktivieren.

Achte daher darauf, dass dein Webhosting-Anbieter günstige SSL-Zertifikate, oder kostenlose „Lets Encrypt“ Zertifikate in seinem Tarif anbietet.
Ohne eine sichere Übertragung der Daten, sind diese anfällig, während der Datenübertragung abgefangen zu werden. Dies solltest du unbedingt vermeiden, zumal mittlerweile viele Webhosting-Anbieter kostenlose „Lets Encrypt“ Zertifikate anbieten. Daneben erhalten Internetseiten ohne eine verschlüsselte Datenübertragung auch ein schlechteres SEO Ranking.

Ob eine Internetseite eine verschlüsselte Datenübertragung bietet, erkennst du an dem „https“ vor der Domain und einem kleinen Schloss-Symbol vor der Internetadresse in der Eingabezeile deines Browsers.

Kurz gesagt: Jede Internetseite sollte heutzutage eine verschlüsselte Datenübertragung haben! Insbesondere wenn du gerade dabei bist eine Internetseite neu aufzubauen, achte darauf, dass du direkt zu Beginn auch eine verschlüsselte Datenübertragung einrichtest.


Wie kann ich mir nun eine .de Domain sichern?

Um dir deine .de Wunsch-Domain nun zu sichern, hast du grundsätzlich 4 Möglichkeiten:

  1. DENICdirect
  2. Reine Domain-Hoster
  3. Webhosting Anbieter
  4. Domain Händler

Denicdirect

Für die Registrierung einer .de Domain kann man sich auch direkt an die Registrierungsstelle der .de Domains, die DENIC wenden. Der von der DENIC angebotene Service nennt sich DENICdirect und umfasst nur die Domainverwaltung, also KEIN Web-Server, E-Mail-Service oder weitere Services, die Internet Service Provider (Webhoster) anbieten! Das bedeutet, du benötigst dann daneben trotzdem noch einen Webhoster, um einen Serverplatz für deine Internetseite zu bekommen. Somit entstehen dir daneben noch weitere Kosten.

Obwohl die DENIC eG eine Genossenschaft ist, die ohne Gewinnerzielungsabsicht arbeitet, sind die Kosten für die Registrierung einer .de Top-Level Domain direkt bei der DENIC deutlich teurerer als über einen Domain-Hoster oder Webhosting-Anbieter! Die .de Domainregistrierung ist bei der DENIC für 116,- € inklusive Domainverwaltung für das erste Jahr zu haben. Jedes Folgejahr für die Domainverwaltung kostet dann 58,- € (Stand März 2022).

Der deutlich günstigere Weg ist die Registrierung der Domain über einen Domain-Hoster oder einen Webhoster (Internet Service Provider). Dort erhältst du die Domain bereits für weniger als 5 €/Jahr, bei manchen Webhosting-Anbietern sind die Domains sogar schon im Webhosting-Paket inklusive.

Somit kann ich Dir die Registrierung einer Domain für deinen Blog direkt bei der DENIC nicht empfehlen.
Falls du dich trotz der deutlich höheren Kosten dennoch entscheidest, direkt bei der DENIC deine .de Wunschdomain zu registrieren, findest du eine schöne Erklärung der einzelnen Schritte auf den Seiten der DENIC.

Domain-Hoster

Wenn du dich nun für eine Domain entschieden hast und diese auch noch frei ist, willst du dir vielleicht auch diese Domain als .com, .net, .shop , etc. sichern. Oder du willst dir eventuell alternative Schreibweisen deiner Domain sichern, z.B. www.deinedomain.de, www.deine-domain.de, www.deine-domains.de, etc. damit diese nicht von anderen genutzt werden können, falls deine Internetseite so erfolgreich wird, dass sie Trittbrettfahrer bekommt.

Wenn du also einige Domains „auf Lager“ legen möchtest, dann kannst du dies am besten bei einem reinen Domain-Hoster tun. Bei diesem kannst du meist gegen eine Jahresgebühr die Domain registrieren. Die Registrierung und Verwaltung der Domain übernehmen dann die Domain-Hoster für dich. In der Vergangenheit haben reine Domain-Hoster allerdings kein Webhosting angeboten, daher musstest du dir daneben einen eigenen Webspace besorgen. Mittlerweile bieten aber auch sehr viele Domain-Hoster ein Webhosting an.

Gute deutsche Domain-Hoster sind z.B. die Domain Offensive*, United Domains oder Checkdomain.

Unter diesen Anbietern ist die Domain Offensive der günstigste Anbieter, bei dem du schon für unter 5 €/Jahr eine .de Domain mieten kannst. Eine Anleitung wie du die Domain bei der Domain Offensive durchführst findest du hier: Domain beim Anbieter Domain Offensive registrieren.

Webhosting Anbieter

Bei den Webhosting Anbietern hast du fast immer auch die Möglichkeit neben dem Webspace zum Betreiben deiner Internetseite, auch Domains zu registrieren. Oft werden auch Pakete angeboten, die direkt eine oder mehrere Inklusiv-Domains beinhalten.

Wie du das für dich beste Webhosting Paket findest, erkläre ich dir hier.

Absolut empfehlenswerte deutsche Webhosting-Anbieter sind All-Inkl* mit Serverstandort in Dresden und Webgo* mit Serverstandort in Frankfurt. Ich empfehle Dir auch unbedingt einen deutschen Webhosting-Anbieter mit Serverstandorten in Deutschland, damit du keine Probleme mit der DSGVO bekommst.

Bei solchen Anbietern erhältst du bereits für rund 6 -8 €/Monat, Webhosting und Inklusiv-Domains als Paket.
Bei All-Inkl kannst du sogar monatlich kündigen und hast keine Einrichtungsgebühr.

Auch wenn du deine Domain über einen Webhoster registrierst, bist du der Eigentümer der Domain und wirst bei der DENIC eingetragen und nicht der Webhosting-Anbieter. Dies solltest du aber sicherheitshalber nochmal bei deinem gewählten Webhoster prüfen, ob dies so auch in den AGBs steht.

Gerade als Anfänger ist ein solches Webhosting Paket inklusive Domain(s) die beste Lösung. Die Preise sind sehr gut und du hast auch nur einen Ansprechpartner für beide Themen, wenn es mal Probleme zu lösen gilt.

Domain-Händler

Wenn du eine Wunschdomain gefunden hast und diese leider nicht mehr frei aber offensichtlich ungenutzt ist, dann ist sie wahrscheinlich von einem Domain-Händler registriert worden, der sie nun zum Kauf anbietet.

Je nach Domain sind die dort zu erwerbenden Domains allerdings sehr teuer. Daher solltest du dir das ganz genau überlegen, bevor du eine solche Domain erwirbst. Eventuell gibt es ja doch noch eine alternative Domain die noch frei ist.

Falls du dennoch eine Domain erwerben möchtest, ist ein empfehlenswerter deutscher Domain-Händler die SEDO GmbH mit Sitz in Köln.


Zusammenfassung

Für einen Blog mit hauptsächlich deutschen Lesern empfehle ich Dir ganz klar eine .de Domain.
Wenn du internationale Ambitionen hast, solltest du eine .com Domain nehmen.
Sichere dir am besten zeitgleich mit Registrierung der .de auch die .com, da du nicht davon ausgehen kannst, dass sie auch später noch verfügbar ist.
Auf generische TLDs solltest du besser verzichten.

Gerade (aber nicht nur) als Anfänger solltest du auch mit einem Paket von einem Webhoster wie All-inkl* oder Webgo* starten und die Domain über diesen registrieren. Das geht unproblematisch und kostet dich keinen Aufpreis. Zudem hast du auch nur einen Ansprechpartner und musst keine fremd verwaltete Domain einbinden.

Hinsichtlich der Schreibweise der Domain, rate ich dir “keep it short and simple”.
Umlaute (ä, ö, ü) oder ß würde ich definitiv nicht in die Domain integrieren und wenn, sie durch die Schreibweise ae, oe, ue oder ss ersetzen.
Eine Schreibweise mit Bindestrich ist für .de Domains kein Problem, nur reine Geschmackssache. Bei .com Domains würde ich darauf verzichten, da es bei diesen völlig unüblich ist.
Ein Keyword in die Domain zu integrieren ist hilfreich und empfehlenswert aber nicht unbedingt notwendig.

Ich hoffe ich konnte Dir bei deiner Domainwahl helfen, und dir die wichtigsten Punkte und Problemstellungen verdeutlichen.

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