Webseiten Weiterleitungen / HTTP-Redirects (3xx-Statuscodes)

Mit Webseiten Weiterleitungen kannst du einen Zugriff auf eine Webseite automatisch auf eine andere Webseite weiterleiten.

Dies ist z.B. nützlich, wenn du für deine Domain nicht nur die .de sondern auch die .com gesichert hast, du aber z.B. nur die .de Seite aufbauen willst und die .com auf diese weiterleiten willst. Dann ist eine Webseiten Weiterleitung notwendig.

Oder du hast einen Beitrag in einen anderen Beitrag integriert und möchtest den Link (URL) des alten Beitrags an die neue Beitrags-URL weiterleiten. Auch dann benötigst du eine Weiterleitung.

Was sind HTTP-Statuscodes?

HTTP-Statuscodes sind ein Kommunikationselement, eine Art Sprache, mit dem sich dein Webserver und der Webbrowser deines Seitenbesuchers untereinander verständigen können.

Der HTTP-Statuscode wird von deinem Webserver automatisiert erstellt und ausgegeben, wenn ein sog. Client (das kann ein Webbrowser oder ein Crawler sein) eine Anfrage an deinen Webbrowser stellt. In der Antwort (engl.: response) des Webservers ist dann ein solcher Statuscode enthalten.

Das bedeutet, wenn z.B. ein Webbrowser eines Seitenbesuchers deinen Webserver „anruft“ und die Auslieferung deiner Webseite anfordert, erhält er vom Webserver auch eine Rückmeldung dazu, ob dies möglich ist oder ob es Besonderheiten oder Probleme gibt. Diese erfolgt in Form eines Codes, eines HTTP-Statuscodes.

Die allermeisten Statuscodes werden nur für die interne Kommunikation genutzt, du wirst nur sehr wenige als Fehlermeldung zusehen bekommen.

Ein HTTP-Statuscode besteht aus einer dreistelligen Zahl (z.B. 301) und einer kurzen englischsprachigen Beschreibung (z.B. Moved Permanently).

Es gibt insgesamt 5 verschiedene Klassen von HTTP-Statuscodes, die Klassen 1xx – 5xx.
Die erste Ziffer gruppiert die Klasse. Alle 3xx-Statuscodes stehen dabei für Weiterleitungen. Jeder Statuscode darunter hat eine eigene Bedeutung.

Der bekannteste HTTP-Statuscode ist der „404 – Not Found“ Statuscode. Dieser wird dir von deinem Webbrowser angezeigt, wenn eine Webseite nicht gefunden wurde, weil sie z.B. gelöscht wurde oder eine neue URL erhalten hat.

In diesem Beitrag möchte ich nur auf die 3xx-Statuscodes für Webseiten Weiterleitungen / Redirects eingehen.

Was sind 3xx-HTTP-Statuscodes?

Die Gruppe der 3xx-Statuscodes sind allesamt Rückmeldungen zu Webseiten Weiterleitungen, auch Redirection oder Redirects genannt.

Es gibt verschiedene Arten der Webseiten Weiterleitungen, die man nach der http-Statusmeldung (Antwort vom Server an den Browser) unterscheidet.

Es gibt folgende 3xx-Statuscodes: 301, 302, 303, 304, 305, 306, 307, 308.

Man sollte Webseiten Weiterleitungen allerdings nur nutzen, wenn man sie wirklich benötigt. Zudem sollte man auch die für den entsprechenden Fall richtige Weiterleitung verwenden. Wird eine falsche Weiterleitung genutzt, so kann dies auch Auswirkungen auf den Traffic und das Ranking haben.

Im Folgenden stelle ich dir nun die verschiedenen 3xx-Statuscodes dar.

Statuscode 300 – Multiple Choices

Dieser Statuscode wird zurückgegeben, wenn es mehrere Möglichkeiten der Ausgabe an den Webbrowser gibt. Dies kann z.B. der Fall sein, wenn es mehrere URLs gibt, die angeboten werden.

Dabei kann sowohl der Client, z.B. der Webbrowser, als auch der Nutzer des Webbrowsers eine Entscheidung treffen. Hat der Webserver eine bevorzugte Ausgabe, teilt er diese im Header mit.

Statuscode 301 – Moved Permanently

Die 301-Weiterleitung wird für dauerhaft verschobene Webseiten verwendet. Dadurch wird auch gleichzeitig mitgeteilt, dass es die alte URL nicht mehr genutzt wird, bzw. sie nicht mehr gültig ist.

Wurde die Anfrage des Clients (z.B. Webserver) als GET oder HEAD gestellt, wird der Webbrowser direkt auf die neue URL weiterleiten. War es aber als POST gestellt, so wird der Browser nicht automatisch umleiten.

Bei der 301-Weiterleitung wird durch den Webserver jede Anfrage einer Quell-URL auf eine neue Ziel-URL weitergeleitet. Dies geschieht für den Seitenaufrufer fast unbemerkt, lediglich der Aufruf der Seite dauert geringfügig länger (~ 0,2 Sekunden) und die Adresszeile im Browser wird auf die Zieladresse geändert.

Du kannst die 301-Weiterleitung nutzen, um einzelne Beiträge auf eine neue URL weiterzuleiten, oder du leitest die alte Homepage auf eine neue um. Daher verwendet man diese Weiterleitung auch um eine Top Level Domain (TLD), z.B. eine .com auf die gleichlautende .de oder umgekehrt umzuleiten. Webseiten Weiterleitungen auf der TLD-Ebene kannst du meist direkt im Admin-Bereich des Webhosters einrichten.

Hast du die alte Webseite „abgeschaltet“, weil du nur die neue Webseite weiterführen willst, und hast die Weiterleitung vergessen, dann erscheint statt der neuen Webseite eine 404-Not Found Fehlermeldung.

Für das Optimieren hinsichtlich SEO ist die 301-Weiterleitung sehr wichtig, da nach kurzer Zeit die neue Ziel-URL den Google-Index der alten URL erhält und somit die neue URL nicht ein schlechteres Suchmaschinen-Ranking erhält.

Du solltest allerdings Ketten-Weiterleitungen vermeiden, da sonst die Ladezeit unnötig hoch wird und dann Seitenbesucher abspringen könnten und die längere Ladezeit dein Ranking verschlechtert. Mehr als 3 Webseiten Weiterleitungen werden zudem von Google nicht mehr berücksichtigt.

Hast du die 301-Weiterleitung lange in Benutzung, kannst du sie theoretisch auch wieder entfernen, denn Google hat die neue Seite dann schon indexiert. Hast du aber noch Backlinks auf der alten Seite, solltest du die Weiterleitung bestehen lassen, da der Backlink sonst verloren geht.

Statuscode 302 – Found (ehem. Moved Temporarily)

Der Statuscode 302 war lange als „Moved Temporarily“ bekannt, wird aber heute meist als „Found“ betitelt.

Bei diesem Statuscode wird dem Browser mitgeteilt, dass vorübergehend eine andere URL aufgerufen werden soll. Gleichzeitig wird dadurch mitgeteilt, dass die bisherige URL daneben noch weiter bestehen bleibt, bzw. weiterhin gültig ist.

Diese Weiterleitung wird genutzt, um zeitweise auf eine neue URL weiterzuleiten, z.B. wenn du von deiner Homepage auf eine Aktionsseite umlenken willst oder wegen Wartungsarbeiten auf eine Störungsseite lenken willst.

Bei dieser Art der Weiterleitung wird die Indexierung der Webseite nicht geändert, da man durch Nutzung dieser Weiterleitung der Suchmaschinen mitteilt, dass diese Weiterleitung nur von zeitlich beschränkter Dauer ist und der Index nicht auf die neue Seite übertragen werden soll.

Die Weiterleitung per 302-Statuscode ist allerdings nicht mehr die erste Wahl vieler Webseitenbetreiber, da dieser Art der Weiterleitung oft für das sog. URL-Hijacking genutzt wurde. Daher wird die Weiterleitung mittlerweile per 307-Statuscode vorgenommen.

Ob eine deiner Webseiten ein solches URL-Hijaking erfahren hat, kannst du durch eine Site-Abfrage ermitteln. Ist unter den dort gelisteten URLs eine Webseite, die nicht zu deiner Website gehört, bist du vermutlich ein Opfer des URL-Hijakings geworden.

Statuscode 303 – See Other

Der Statuscode 303 gibt dem Webbrowser den Hinweis, dass die Antwort des Webservers an einer anderen Stelle (andere URL) zur Verfügung steht und dort per GET-Request abgefragt werden muss.

Dies wird genutzt, um den Webbrowser (Client) nach einem POST-Request (z.B. einen Login) zu einer bestimmten Webseite per GET-Request zu leiten (Kunden-Administrationbereich).

Statuscode 304 – Not Modified

Der 304 Statuscode bedeute, dass die angeforderte Webseite sich seit dem letzten Aufruf des Browsers nicht verändert hat. Dies ist relevant für gecachte Webseiten.

Der Webbrowser kann dann die Webseite, wenn die Daten noch im Cache (Zwischenspeicher) des Webbrowsers sind, direkt aus dem Cache laden, ohne das erneut Daten zwischen Webserver und Webbrowser übertragen werden müssen. So kann diese Webseite deutlich schneller geladen und dargestellt werden.

Statuscode 305 – Use Proxy

Durch den Statuscode 305 wir der Browser darauf hingewiesen, einen Proxy zu nutzen. Die entsprechende Adresse wird im Header (Location) direkt mit zurückgegeben.

Dieser Statuscode wird aber nicht mehr wirklich genutzt, aufgrund von Sicherheitsbedenken hinsichtlich der In-Band-Konfiguration des Proxys.

Statuscode 306 – (unused)

Der Statuscode 306 wurde lange als „Switch Proxy“-Hinweis in alten Versionen der HTTP/1.1 Spezifikation genutzt. Er wird jetzt aber nicht mehr genutzt und ist daher zurzeit als „reserviert“ markiert, damit er demnächst wieder eine neue Funktion übernehmen kann.

Statuscode 307 – Temporary Redirect

Die 307-Weiterleitung wird für eine zeitweise Umleitung auf eine andere URL verwendet.

Gibt ein Webserver diesen Redirect zurück an den Browser, dann wird der Browser einen Internal Redirect starten und direkt die neue URL aufrufen. Dabei wird der Browser nicht einmal versuchen, die alte URL aufzurufen.

Aber bei jedem weiteren Aufruf wird weiterhin immer erst die „alte“ URL wieder aufgerufen und erst dann erfolgt die Weiterleitung.

Der Statuscode 307 ist im Prinzip der gleiche wie der Statuscode 302, mit dem Unterschied, dass der Webbrowser (oder ein anderer Client) nicht die HTTP-Methode wechseln muss. Das bedeutet, wenn z.B. ursprünglich die Anfrage als POST-Methode gesendet wurde, muss die weitergeleitete auch als POST-Methode gesendet werden.

Anmerkung: POST-Methode bedeutet, dass der Client, z.B. der Webbrowser, Daten an den Webserver senden will. Dies ist z.B. bei Übertragung der Daten eines Kontaktformulars oder eines Logins der Fall.

Statuscode 308 – Permanent Redirect

Der Statuscode 308 bedeutet, dass eine permanente Weiterleitung an eine neue URL gegeben ist. Die bisher gültige URL ist dann nicht mehr gültig.

Der Statuscode 308 ist im Prinzip der gleiche wie der Statuscode 301, mit dem Unterschied, dass der Webbrowser (oder ein anderer Client) nicht die HTTP-Methode wechseln muss. Das bedeutet, wenn z.B. ursprünglich die Anfrage als POST-Methode gesendet wurde, muss die weitergeleitete auch als POST-Methode gesendet werden.

Anmerkung: POST-Methode bedeutet, dass der Client, z.B. der Webbrowser, Daten an den Webserver senden will. Dies ist z.B. bei Übertragung der Daten eines Kontaktformulars oder eines Logins der Fall.

Auswirkungen auf die Google-Suche

Wie sich die 3xx-Statuscodes auf die Google Suche auswirken, dass beschreibt dir Google in diesem Artikel.

Auswirkungen auf das Ranking / SEO

Webseiten Weiterleitungen können sich natürlich auch auf dein Ranking / SEO auswirken.

Sind deine Webseiten Weiterleitungen fehlerhaft, so wird ein Fehler ausgegeben, z.B. der Statuscode 404. Diese Fehler nehmen auch die Crawler der Suchmaschinen zur Kenntnis und werden dies für dein Ranking berücksichtigen. Daher solltest du diese Fehlermeldungen vermeiden.

Und wenn du zum Beispiel Ketten-Weiterleitungen nutzt, dann wird Google diese ab der dritten! Weiterleitung nicht mehr berücksichtigen und eine Fehlermeldung ausgeben. Außerdem wird diese Webseite dann nicht mehr indexiert.

Wenn du permanente Webseiten Weiterleitungen einrichtest und dies nach einiger Zeit deaktivierst, weil Google die neue Ziel-Webseite bereits indexiert hat, dann musst du bedenken, dass die auf die alte URL bestehenden Backlinks nicht mehr gezählt werden. Diese Backlinks helfen dir dann nicht mehr für dein Ranking.

Einrichten von Webseiten Weiterleitungen

Webseiten Weiterleitungen können in der .htaccess vorgenommen werden. Dabei können aber auch leicht Fehler entstehen, wenn man nicht genau weiß wie man dies umsetzen muss. Die meisten WordPress-User wollen daher nutzerfreundlichere Methoden nutzen.

Webseiten Weiterleitungen auf Top Level Domain (TLD)-Ebene kannst du oft im Administrationsbereich des Webhosting-Anbieters, z.B. All-Inkl* einrichten. Dort kannst du ganz einfach einen solchen Domain-Redirect einrichten. Wie es bei All-Inkl gemacht wird, findest du hier.

Benötigst du Weiterleitungen für Beiträge, nutzt du dafür am besten dein SEO-Plugin wie RankMath. Im WordPress-Menü links findest du einen Punkt „Rank Math“. Klickst du diesen an, zeigt sich das Untermenü, in dem du dann „Weiterleitungen“ anklickst. Dort klickst du auf „Neu hinzufügen“ um eine neue 301, 302, oder 307-Weiterleitung einzurichten. Da jeder ein solches SEO-Plugin haben sollte, brauchst du für Webseiten Weiterleitungen auch keine zusätzlichen Plugins installieren.

Alternativ, wenn du kein SEO-Plugin nutzen solltest, kannst du auch ein reines Weiterleitungs-Plugin nutzen. Ein solche ist zum Beispiel Redirection.

So kannst du mit einer einfach zu bedienenden Oberfläche eine Weiterleitung nutzen, ohne manuell in die .htaccess eingreifen zu müssen.

Überprüfung der Webseiten Weiterleitungen

Ob deine Weiterleitungen auch richtig funktionieren, kannst du einfach mit einem Tool überprüfen.

Entweder nutzt du innerhalb des Browsers eine Erweiterung, welche du z.B. im Chrome Web Store finden kannst, z.B. den Redirect Path.

Oder du verwendest eine Browser-unabhängiges Online-Tool. So gibt es zum Beispiel den HTTP Status Code Checker von wtools oder von httpstatus.

Dort kannst du auch nicht weitergeleitete Webseiten prüfen, sondern auch jede andere nicht weitergeleitete Webseite. Ist alles Okay, dann folgt einfach ein Statuscode 200.

Hinweis zur Werbung: 
Links die mit einem * gekennzeichnet sind, sind Partnerprogramm/Affiliate-Links. Kaufst du über diesen Link ein, erhalte ich eine kleine Provision. Der Preis für dich ändert sich nicht! Wenn dir mein Beitrag gefallen und hoffentlich sogar geholfen hat, würde ich mich freuen, wenn du mich auf diesem Wege unterstützt. Vielen Dank!

Das könnte dich auch interessieren:

Schreibe einen Kommentar